Based on the private collection of the Welcome To The Robots Project. No claim to completeness.
WIE FRANKFURT ZUR HAUPTSTADT DES TECHNO WURDE
Frankfurt war einmal das Mekka für elektronische Musik. In den späten Achtziger und frühen Neunziger Jahren kamen Partybegeisterte aus der ganzen Welt, um hier zu feiern – bevor dann London, Berlin und Detroit der Stadt den Rang abliefen.
Der Frankfurter Kulturwissenschaftler und Musikjournalist Christian Arndt aber hat sie erlebt, die exzessiven Nächte und After Hour-Parties in den legendären Frankfurter Techno-Clubs. Er war dabei, als Techno noch Underground-Kultur war, aber auch, als der wummernde Sound in den Neunzigern zum großen Massenrausch wurde und Millionen Menschen bei der „Loveparade“ durch Berlin tanzten.
Es gab eine Zeit, da war „Frankfurt“ vor allem ein Sound. Die ganze Stadt ein Club. In den Neunzigern war nicht Berlin oder Detroit, sondern Frankfurt der wichtigste Ort für Techno. Hier kam Techno auch zu seinem Namen. „Frankfurt war tatsächlich die Stadt, in der man zum ersten Mal Techno ausgesprochen und dazu getanzt hat“, erinnert sich Arndt.
HR, 2019, 00:06
DISCO KULT IN FRANKFURT
Eine für diese Zeit durchaus beispielhaft flache Sat 1-Reportage über das technoide Nachtleben in Frankfurt am Main. Mit Annette hatte man dafür eine Protagonistin gefunden, die rückblickend mehr als nur „unglücklich“ dargestellt wurde. Was Annette wohl heute so treibt?
Hier wird wirklich jegliches Klischee gewissenhaft von allen erdenklichen Seiten abgeklopft.
SAT1, 1994, 00:25
SPIEGEL TV INTERVIEW: SVEN VÄTH
Der Frankfurter Sven Väth erlebt zu Beginn der 1990er Jahre einen wahren Höhenflug. Diskotheken und Clubs bieten dem Exzentriker ein kleines Vermögen, wenn er ein paar Stunden lang am Plattenspieler steht.
Sven Väth ist ein Popstar der neuen Art. Er weiß nicht, wie man eine Gitarre richtig hält, und beherrscht auch sonst kein Instrument; er kann keine Note lesen und eine Bühne betritt er äußerst selten. Dafür weiß er, wie Sampler und andere Computer funktionieren; er kann ein Unternehmen führen; und er hat ein jahrelang trainiertes Gespür dafür, welche Stücke auf der Tanzfläche explodieren. Väth ist Ingenieur, Geschäftsmann und Plattenkenner zugleich - und deshalb der prototypische Musiker für die neunziger Jahre, die Zeit nach Rock'n'Roll.
Spiegel TV, 1994, 00:28
30 JAHRE BATSCHKAPP
Der Club wurde bereits 1976 gegründet, um eine „autonome und linke Gegenkultur“ zu etablieren.[4] Er entstand als ein an das „Stadtteilzentrum“ der Arbeiterselbsthilfe (ASH) (beheimatet in der Gaststätte „Zum Elfmeter“) angeschlossenes Kulturzentrum. In dem Gebäude in der Maybachstraße 24 war zuvor das Stadtteilkino Metropol-Lichtspiele mit 450 Sitzplätzen untergebracht, das von ca. 1949 bis 1965 bestand.[5] Zu den Stammbesuchern der Batschkapp zählte in der Anfangszeit unter anderen Joschka Fischer, der eine Freundschaft zu Batschkapp-Inhaber Ralf Scheffler pflegt.[6] In der Batschkapp finden regelmäßig Konzerte, Clubnächte und Bandwettbewerbe statt. In den ersten Jahren nach der Gründung wurden dort auch Theateraufführungen und -workshops veranstaltet, zum Beispiel zum Thema Straßentheater.
Am letzten Wochenende im August 1994, aus Anlass des 1200-jährigen Stadtjubiläums von Frankfurt am Main, fand erstmals die zweitägige Techno-Party Tunnel Rave – Tunnel of Love statt, die von der Batschkapp in Zusammenarbeit mit dem Eventveranstalter Matthias Grein von der Diskothek Cooky's organisiert wurde. Zur Premiere des fortan jährlich ausgerichteten Raves Tunnel of Love, der sich in der eigens dafür gesperrten Autounterführung Theatertunnel zwischen Berliner Straße und Schauspiel Frankfurt ereignete, legten Techno-DJs wie Sven Väth, Marusha und Mark Spoon auf.[7]
Zum 20-jährigen Bestehen veröffentlichte die Batschkapp 1996 eine bebilderte Jubiläumschronik in Heftform mit einem Vorwort von Sänger Campino von den Toten Hosen und wohlwollenden Gastbeiträgen von Politikern wie Joschka Fischer von den Grünen und der damaligen Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt Petra Roth (CDU). Außerdem enthielt das Heft ein herausnehmbares Faltposter (Centerfold) der damaligen Club-Belegschaft.[8]
Anlässlich seines 30-jährigen Jubiläums veröffentlichte der Club 2006 den Doppel-CD-Sampler 30 Jahre Hörgenuss bei EMI, auf dem Lieder von Gruppen zu hören sind, die seit der Gründung in der Batschkapp aufgetreten sind. Aufgrund ihrer langen Geschichte und ihrer Bedeutung als Konzerthalle für Künstler wie Nirvana, Lenny Kravitz, Die Toten Hosen und R.E.M. ist die Batschkapp ein über die Metropolregion Rhein-Main hinausgehend bekannter Rockclub.[9] Der ehemalige Security-Chef der Toten Hosen, Manfred Meyer († 6. Januar 2009) mit der eigenen Firma MM-Security, war gleichzeitig Türsteher und für den Sicherheitsdienst des Musikclubs Batschkapp zuständig gewesen.[10][11] Durch seinen Job in der Batschkapp hatte Meyer, der Mitglied im hessischen Motorradclub Black Devils MC war, die Düsseldorfer Punk-Rock-Band um 1988 kennengelernt.
HR, 1994, 00:44
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